Rede von Brot und Rosen

§218 und §219a wegstreiken!


Nach wie vor ist es wie in Deutschland wie in anderen Ländern nicht legal abzutreiben. Betroffene  und Beteiligte die eine Abtreibung durchführen werden stigmatisiert. Nach wie vor entscheidet der Staat über die Körper von Frauen.
Die §§ 218 und 219a kriminalisieren Frauen, die abtreiben. Diese Gesetze stehen für eine patriarchale Politik, die nach wie vor alle Menschen, die keiner heteronormativen Sicht entsprechen, diskriminiert. Insbesondere von Armut betroffene Frauen leiden unter dieser Politik. Denn sie können sich die Kosten für eine Abtreibung nicht leisten. Es also
nur einer bestimmten Klasse vorbehalten ist eine legale und sichere Abtreibung durchzuführen. Insbesondere geflüchtete Frauen, die Residenz pflicht haben, können nicht mehr als 40 Kilometer weit von ihrem Lager fahren und haben somit oft keine Möglichkeit die wenigen Ärzt*innen in Deutschland, die Abtreibungen durchführen, aufzusuchen.


Nach wie vor bestimmt also der Staat über den Körper von gebärenden Menschen. Dies ist exemplarisch für diesen Staat in dem wir leben. Einem Staat, in dem Frauen weniger bezahlt bekommen als Ihre männliche Kollegen, in der vor allem Frauen von Armut betroffen sind, in der Menschen aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer Herkunft Gewalt erfahren, in dem Hochschwangere geflüchteten Frauen abgeschoben werden und die Prekarisierung. Solche Strukturen werden vor allem von der patriarchalen und Christhegemonialen Politik der CSU/CDU aufrecht erhalten. Denn Sexismus und Rassismus sind zwei wichtige Mechanismen für den Profit des kapitalistischen Systems. Wir werden von einer Partei, die gleiche Ideale wie die AfD vertritt, die Frauenfeindlich, Xenophob und Homophob ist.

 

Wir wollen dieses kapitalistische System nicht, das auf patriarchalen Strukturen aufbaut. Wir wollen keine Regierung, die alle Menschen außerhalb des heteronormativen Ideals diskriminiert und nicht die Belange der Arbeiter*innen und Jugend vertritt. Es kann nicht sein, dass die wichtigsten Entscheidungen, die das Leben vieler bestimmen, von Menschen getroffen werden deren oberstes Ziel es ist das veraltete christlich geprägte Patriarchat aufrecht zu erhalten.

 

Die Gesetzte der kapitalistischen Demokratie mögen für alle gleich sein, doch nach wie vor herrscht die patriarchale Gewalt in unserer Gesellschaft. Denn die Gleichheit vor dem Gesetz bedeutet noch nicht die Gleichheit im Leben. Vor allem im Privaten, in Form von Sexismen und Rassismen im Alltag und der Arbeitswelt. Kollektive Probleme werden zu Problemen von Individuen gemacht. So wird verhindert, dass sich die Unterdrückten zusammenschließen und für ihre Rechte und eine Gleichberechtigung einstehen. Wir wollen keine Regierung, die die Emanzipation und Durchsetzung
gleicher Rechte jede*r Einzelnen überlässt.


Deshalb sagen wir von Brot und Rosen München:


Nur durch den Zusammenschluss und die Organisation mit allen Unterdrückten und Ausgebeuteten können wir das Patriarchat und den menschenfeindlichen Kapitalismus überwinden und eine gerechte Gesellschaft schaffen. Deshalb
ist der Kampf für die Befreiung der Frauen gleichzeitig ein Kampf für eine freie Gesellschaft egal welchen Geschlechts,
welcher Herkunft oder welcher Liebe.


Und um es mit den Worten von Rosa Luxemburg zu sagen: Wir kämpfen für eine klassenlose Gesellschaft, in der wir sozial gleich, menschlich verschiedenen und vollkommen frei sein werden.   


Lasst uns gemeinsam gegen die spalterische und menschenfeindliche Politik der CSU kämpfen.

 

Ein erster Schritt in diesem Kampf ist die Abschaffung der Menschen feindlichen Abtreibungsgesetze. Deshalb fordern
wir die Abschaffung der §§218 und 219a und das Recht auf kostenlose sichere Abtreibung. Wir fordern die Abschaffung der Residenzpflicht und Abschaffung des Lagersystems.


Wir rufen alle Frauen unserer Klasse am 8.März zum Streik auf, wie die 6 Millionen kämpferischen Frauen letztes Jahr in Spanien und in vielen anderen Ländern dieser Welt gestreikt haben.


Vielen Dank!