Rede Heide Meinzolt

Die Organisation der "ausgehetzt"-Demo hat sich etwas sehr Gutes einfallen lassen: das Staffelprinzip! Denn es geht letztlich um das Gemeinsame, das Zusammenführen aus so vielen Protestansätzen.


Ich stehe hier an der letzten Station vor der Großkundgebung für die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit. Als Frauenfriedensorganisation, die seit über 100 Jahren gegen Gewalt und für Gleiche Rechte engagiert ist, geht uns die Frage der Migration, der Flüchtlinge an und zwar von den Fluchtursachen, die immer wieder in Kriegen und patriarchaler Unterdrückung, in existentieller Not liegen, aber auch die schlimmen Erfahrungen, die Frauen und Mädchen insbesondere auf ihrem Weg machen in ein vermeintlich sicheres Land und dann ihre Unterbringung – und da liegt noch viel im Argen.


Uns geht das Polizeiaufgabengesetz an, die völlig überzogene Strafverfolgung und die Aushebelung der Meinungsfreiheit.


Uns geht ganz besonders ans Herz die soziale Not so vieler Frauen auch in unserer reichen Stadt.


Ja und als internationale Friedensorganisation verbinden wir die Gefährdung des inneren Friedens - wie ich sie gerade beschrieben habe und wie sie von den - auf den Plakaten genannten und noch schlimmeren - Hetzern betrieben wird, mit der Gefährdung des äußeren Friedens durch die Militarisierung aller Lebenszusammenhänge einher. Unsere Sicherheit ist damit nicht gemeint, sondern die Absicherung von Profiten und Privilegien!


Wir Frauen wehren uns dagegen, eure Waffen machen uns nicht sicherer, sie zerstören unsere Lebensgrundlagen, verprassen das Geld , das so dringend für andere Dinge gebraucht werden und feuern die Kriege an in der Welt an. Und hier schließt sich der Kreis zur Flucht. Unsere internationale Kampagne heißt daher "Move the money from war to Peace".


Vor 100 Jahren haben sich mutige Frauen für das Wahlrecht eingesetzt, weil sie die gesellschaftlichen Verhältnisse ändern wollten. Auch dafür wollen wir in diesem Jahr unser Wahlrecht benutzen und die Hetzer abwählen. Wir nehmen dieses Wahlrecht sehr ernst – zeigt auch ihr die rote Karte für Frieden und Gerechtigkeit.